Dienstag, 18. Dezember 2007

Ericsson meldet: MBMS erfolgreich getestet

Multicasting innerhalb von 3G-Netzen, um die Probleme von Unicast-Streams zu vermeiden, kommt näher: Ericsson hat (vergl. it-times) das hauseigene Verfahren mit dem Kürzel MBMS (Multimedia Broadband Multicast Service) erfolgreich getestet. Besonders interessant: MBMS kann offenbar über bestehende UMTS-Netze angeboten werden (wenn die Hardware von Ericsson stammt, nehm ich an). Es braucht für TV über MBMS also keine weiteren Sendemasten, die für dvb-h aber meist unumgänglich sind...

Freitag, 14. Dezember 2007

Sunrise startet Mobile-TV neu

Der NetzwocheTicker meldet, Sunrise lanciere das IPTV-Angebot neu. Bis Februar 2008 seien darüber 16 nationale und internationale Sender per Streaming via UMTS/HSDPA gratis zu empfangen. Dass der Start in der gleichen Woche erfolge wie der vorläufige Rückzug von Sunrise aus dem Handy-TV-Projekt mit Swisscom, sei ein Zufall, meinte ein Sprecher von Sunrise. Laut Netzwocketicker war das dvb-h-Projekt der Swisscom für Sunrise und Orange zu teuer.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Orange und Sunrise steigen aus handy-tv aus

Heute hat die Swisscom mitgeteilt, dass die beiden anderen Telcos Sunrise und Orange aus dem gemeinsamen Projekt zur Einführung von dvb-h HandyTV auf die Euro08 hin ausgestiegen sind. Das heisst, dass also sehr wahrscheinlich nur Swisscom Mobile dereinst dvb-h-fähige Handys im Angebot haben wird. Was bedeutet das generell für die Einführung dieser Verbreitungstechnologie? Es wird wohl deutlich harziger gehen, als wenn alle drei am selben Strick gezogen hätten.

Montag, 26. November 2007

dvb-h in .de (und .ch?) nicht auf EM '08?

Heise berichtet, die FTD berichte, es sei kaum mehr wahrscheinlich, dass das mobile Fernsehen auf der Basis von dvb-h in Deutschland rechtzeitig zur Euro08 starten könne. Und in der Schweiz? Auch da droht dvb-h Ungemach. Die Basler Zeitung schrieb am 15. November:
Die grösste Schweizer Vereinigung gegen Elektrosmog, Gigaherz , will die Einführung des Handy-TV bis vor Bundesgericht bekämpfen. «An der Euro 2008 wird man die Spiele mit Sicherheit nur über die konventionellen Kanäle verfolgen können», ist Gigaherz -Präsident Hans-U. Jakob überzeugt. Sein Verein vertritt rund 500 lokale Mobilfunkgruppen und 100 Einzelmitglieder und gilt als Haudegen unter den Mobilfunkkritikern. Mit seiner offensiven Strategie war Gigaherz in letzter Zeit sehr erfolgreich. Der Verein erreichte im Juli dieses Jahres vor dem Berner Verwaltungsgericht den Abbruch eines Wimax-Versuchs (Netz zur mobilen Datenübertragung) der Swisscom im Simmental. Zudem sprach das Gericht dem Verein das Verbandsbeschwerderecht zu. Seit Oktober ist Gigaherz zudem als gemeinnützige Vereinigung anerkannt.
Man darf gespannt sein, wie die Auseinandersetzung weitergeht.

Sonntag, 21. Oktober 2007

Social Networks: make or buy?

Wär ich ein Medienunternehmen, das sich ernsthaft auf die asynchrone, internetbasierte Konversation mit seinem Publikum einlassen will mittels Aufbau eines Social Networks um seine Medienkanäle, würd ich erst mal bei Ning und KickApps vorbeischauen. Vielleicht reichen ja auch schon die Tools von Facebook. Bevor ich nur einen Franken in eine Eigenentwicklung investieren würde.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

R&D bei der British Broadcasting Corp.

Matt Locke, "Head of Innovation for BBC New Media & Technology" (sein Blog), erzählte vergangenen November an der European Futurists Conference in Luzern darüber, wie Innovation bei der BBC geschieht und wohin die Reise geht... Locke arbeitet inzwischen bei Channel 4.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Goldmedia: Handy-TV ersetzt Bettlektüre

Die Beratungsfirma Goldmedia will in einer ihrer Studien festgestellt haben, dass mobile TV seine Hauptnutzungsphase abends, parallel zu den PrimeTimes von old school Fernsehen, hat:
Zwar sind Arbeitsplatz, Mittagspause und die Bahn charakteristische Umgebungen, in denen Handy-TV geschaut wird. Eine noch viel intensivere Nutzung aber findet am Abend statt, vornehmlich sogar zuhause in den eigenen vier Wänden. So nutzen in Frankreich und Großbritannien je nach Feldtest zwischen 14 und 35 Prozent der Probanden Handy-TV auf dem Weg zur Arbeit oder zurück, den sogenannten „Drive Times“. Aber: 36 bis 50 Prozent gaben an, Mobile TV zuhause zu schauen. Teilweise übernimmt das Handy-TV sogar die Funktion der „Bettlektüre“ vor dem Einschlafen.
Interesting... Könnte das aber nicht auch einfach ein "early adopter" Phänomen sein, das mit der Zeit nachlässt? Oder ist der Konsum von HandyTV abends im Bett ein Nutzungsverhalten, das stabil bleibt? Man wird sehen. In der Corporate Edition kostet die Studie 2'250.- Euro (plus MWst.). Herausgekommen ist sie allerdings bereits im vergangenen März. Ob die Publikation des Entscheides der Deutschen Bundesnetzagentur gestern Goldmedia dazu brachte, nochmals auf ihre vor sieben Monaten publizierte Studie aufmerksam zu machen...?

dvb-h-Netzlizenz in Deutschland an T-Systems

golem meldet, dass die Deutsche Bundesnetzagentur gestern bekanntgegeben hat, dass die T-Systems Media&Broadcast GmbH (TSMB) den Zuschlag erhält für den Aufbau des dvb-h-Netzes in Deutschland. Hierbei geht es nur um den Betrieb der technischen Plattform. Die Sendelizenzen vergeben dereinst die Landesmedienanstalten. Damit hatte T-Systems in Deutschland mehr Glück als in der Schweiz...

Freitag, 5. Oktober 2007

Gerd Leonhard über "The End of Control"

Am Nokia CEO Summit Asia, der dieser Tage in Bali über die Bühne geht, hat Gerd Leonhard einen Vortrag gehalten zum Thema "The End of Control". Das sind dessen Slides, die einige sehr interessante Daten bündeln:

Unter dem gleichen Titel ist auch Leonhards neues Buch zu finden. Online und kostenlos.

Montag, 1. Oktober 2007

Swisscom & HandyTV: 24 Kanäle

Swisscom-Sprecher Carsten Roetz hat mir freundlicherweise per E-Mail ein paar Fragen beantwortet im Zusammenhang mit der Vergabe der HandyTV-Konzession an Swisscom Broadcast:

io: Wieviele Kanäle verbreiten Sie maximal mit Ihrem Netz? (Ihr Konkurrent sprach von 26, die er transportieren könne.)

CR: Swisscom Broadcast plant, 24 Kanäle auf der DVB-H Plattform anzubieten.

io: Wieviele Kanäle werden Sie mit bereits existierenden, nicht extra für mobileTV produzierten Sendern belegen? (à la SF1, SF2, RTL etc.)

CR: Das UVEK hat festgelegt, dass mindestens 70% der Übertragungskapazität für die Verbreitung von Radio- und Fernsehprogrammen genutzt werden muss. Swisscom Broadcast stellt nur die Übertragung sicher, die Definition des Angebots erfolgt über die Mobilfunkbetreiber. Sie sind frei in der Entscheidung, welche Sender sie anbieten werden. Während des letzten Tests boten die Mobilfunkanbieter zwischen 17 und 18 TV-Sender sowie 3 bis 4 Radio-Sender an.

io: Was sind die Spielregeln für (neue) Programmveranstalter, die sich für einen Kanal interessieren, den sie spezifisch für mobileTV produzieren wollen?

CR: Es ist noch zu früh für solche Aussagen. Swisscom Mobile wird basierend auf der neuen Ausgangslage nun am kommerziellen Angebot arbeiten.

io: Wer entscheidet nach welchen Kriterien, wer einen Kanal erhält - und wer nicht?

CR: Es liegt in der Entscheidung des B2C-Anbieters (Swisscom Mobile, Orange, Sunrise), welche TV-Programme er seinen Kunden anbieten wird. Es ist aber anzunehmen, dass es in etwa dieselben TV-Programme sind, welche zuhause vor dem TV am meisten geschaut werden. Seitens Swisscom Mobile ist noch kein fertiges Angebot definiert.

io: Wie gewährleisten Sie, was die ComCom so umschreibt: "Von grosser Bedeutung für die ComCom ist die Verpflichtung, dass die Konzessionärin Swisscom Broadcast allen TV-Veranstaltern und Fernmeldedienstanbietern den gleichen Zugang zu dieser Verbreitungsplattform zu angemessenen und nicht diskriminierenden Bedingungen anbieten muss (vgl. Artikel 51 RTVG)."?

CR: Swisscom Broadcast wird ihre DVB-H-Plattform sämtlichen interessierten Anbietern diskriminierungsfrei zur Verfügung stellen.

io: Wie gestalten Sie das Verhältnis Swisscom Broadcast - Mobilfunknetbetreiber (Sunrise etc.) - Programmveranstalter?

CR: Das Geschäftsmodell von Swisscom Broadcast sieht ein reines Wholesale-Produkt für die Mobilfunkbetreiber vor. Welche Inhalte übertragen werden, bestimmen die Anbieter selber.

io: Was schätzen Sie, wieviele Handymodelle werden im Frühjahr '08 auf dem Schweizer Markt angeboten werden, die dvb-h unterstützen?

CR: Eine Einschätzung ist schwierig, die heutige Verfügbarkeit ist sehr beschränkt. Wir hoffen und gehen jedoch davon aus, dass die steigende Verbreitung von DVB-H-Netzen zu einer breiteren und attraktiveren Angebotsvielfalt bei den Handys führt. Das ist ein wesentliches Erfolgskriterium für den Start von DVB-H.

io: Sie haben 24 Kanäle, die Sie übertragen. Und: Primär 3 Anbieter, die ihrer Kundschaft dvb-h-Handys beliebt machen wollen / sollen. Wie wird sich in dieser Konstellation das MobileTV-Angebot z.B. von Swisscom Mobile von dem der anderen beiden differenzieren können? Welche Szenarien gibt es in der Situation? Wird es eine Anzahl Kanäle geben, die alle drei Handynetzbetreiber anbieten (nämlich SF1, SF2, RTL, Sat1 etc.) und einige Kanäle, die "betreiberspezifisch" sein werden (fiktives Beispiel: MärchenTV und ComputertippsTV nur bei Orange, GartenTV und PunkTV nur bei Sunrise, etc.)? Sind auch ev. auch Mischformen denkbar à la: AutoTV bieten Swisscom Mobile und Sunrise an, Orange aber nicht.

CR: Das ist so - jeder Netzbetreiber kann sich sein Angebot nach Wunsch zusammenstellen. So ist sicher eine Differenzierung möglich, wie auch über die Zugangspreise.

Freitag, 28. September 2007

Handy-TV-Konzession an Swisscom

Tja, da war T-Systems wohl etwas zu optimistisch, denn heute gab die ComCom bekannt, dass die Lizenz für den Aufbau und Betrieb des schweizweiten Handy-TV-Netzes an die andere Bewerberin im Rennen geht, an Swisscom Broadcast. MobileTVSchweiz, die T-Systems als Partnerin hatte gewinnen können, ist entsprechend enttäuscht. Man darf gespannt sein, wie Swisscom Broadcast garantieren will, was der ComCom, laut ihrer Mitteilung, sehr am Herzen liegt:
Von grosser Bedeutung für die ComCom ist die Verpflichtung, dass die Konzessionärin Swisscom Broadcast allen TV-Veranstaltern und Fernmeldedienstanbietern den gleichen Zugang zu dieser Verbreitungsplattform zu angemessenen und nicht diskriminierenden Bedingungen anbieten muss (vgl. Artikel 51 RTVG).

Samstag, 15. September 2007

DVB-H-Lizenz: T-Systems optimistisch für .ch

"Von den Mobilfunk-Unternehmen in der Schweiz haben wir klare Signale empfangen, dass man eine Zusammenarbeit mit uns wünscht", so lässt sich Bertold Heil, Leiter Geschäftstrategie, Medienpolitik, Kooperationsstrategie bei der T-Systems Media & Broadcast GmbH, im Artikel drüben bei "digital fernsehen" zitieren. Heil vertrat sein Unternehmen in der Angelegenheit u.a. bei der Medienkonferenz von mobiletvschweiz am 9. August.

Freitag, 14. September 2007

Dienstag, 4. September 2007

Marktanalyse Mobile TV, Stand Sommer '06

Das Kölner Medien + Entertainment Management Institut hat eine interessante Marktanalyse verfasst. Stand Sommer '06, aber in vielen Bereichen immer noch eine anregende Lektüre.

Samstag, 25. August 2007

dvb-h in Oesterreich: T-Systems interessiert

Der Wiener Standard meldet heute:
Konkurrenz für ORF-Sendertochter ORS
Medienbehörde schreibt technische Plattform für Handy-TV Mitte September aus - T-Systems (T-Mobile) erwägt eine Bewerbung
Wien - Mitte September dürfte die Medienbehörde die technische Plattform für Handy-TV (DVB-H) ausschreiben. Die ORF-Sendertochter ORS könnte da Konkurrenz bekommen: Nach STANDARD-Infos überlegt auch T-Systems (T-Mobile) eine Bewerbung.
DVB-H sei ein "Kernthema" für T-Systems, hieß es dort auf Anfrage, wie man schon in Deutschland und bei internationalen Projekten gezeigt habe. Kommunikationschef Gerhard Svagera wollte eine mögliche Bewerbung nicht kommentieren, aber: "Österreich ist ein interessanter Markt".
Remember: T-Systems ist Partner von mobileTVschweiz im Rennen um die Netzkonzession.

Mittwoch, 15. August 2007

mobileTV: the next big thing is really small!

Das ginge doch gut durch als Slogan für HandyTV?!
Das nächste grosse Ding ist wirklich klein!
Allerdings gibt's den Satz auf Englisch schon als Titel eines vor vier Jahren erschienenen Sachbuchs über Nanotechnologie...

Donnerstag, 9. August 2007

T-Systems + South Korean Telecom + Mobile TV Schweiz

T-Systems und South Korean Telecom sind die Partner der Mobile TV Schweiz AG für ihr Gesuch um die HandyTV-Konzession. Das ist seit der Medienkonferenz von heute in Zürich öffentlich. Peter Wolf hat's in seinem Posting davon. Das ist die Präsentation der T-Systems, die Bertold Heil vorführte:

Und so stellt sich Bruno Bucher von Mobile TV Schweiz die Sache vor (Klick auf Play: ein Interview mit ihm als "Slidecast"):

Mehr dazu demnächst.

Freitag, 3. August 2007

Was macht eigentlich...


... das Geld auf meinem Pensionskassenkonto? Es ist investiert in Konzerne, die die Kasse, die man als Privatmensch vorziehen würde, vielleicht nicht ausgewählt hätte...

Montag, 30. Juli 2007

Zwei Bewerber für Handy-TV-Konzession

Das Bakom hat heute bekanntgegeben, dass bis vergangenen Freitag zwei Bewerbungen eingegangen seien um die Konzession für das landesweite Handy-TV-Netz. Dem Communiqué ist auch gleich zu entnehmen, wer die zwei sind: Swisscom Broadcast einerseits und Bruno Buchers Mobile TV Schweiz AG in Biel andererseits, die verspricht, Anfang August über ihr Projekt näher zu informieren. Buchers Profil bei Xing ist übrigens zu entnehmen, dass er in seinem früheren Leben "Chief Content Officer" war bei Swisscom Mobile. Tja... Das "Media Trend Journal" schrieb in seiner Ausgabe vom 1.6.07 ausführlich über Mobile-TV. Die beiden Artikel sind allerdings nur mit Abo zugänglich.

Freitag, 27. Juli 2007

Wissensplattform mit recommendation engine?

Ob's sowas gibt? Das ginge dann etwa so: Nach dem Einloggen merkt die "Wissensplattform" (z.B. die da), in welchen Themenbereichen ich mich bewege, was mich interessiert. Und irgendwo kommt dann mal der Hinweis à la amazon / itunes: "Wenn Dich diese Themen interessieren, könnten Dich auch die interessieren: ..." Oder: Ich bekomme à la last.fm "thematische Nachbarn" angezeigt: User, die sich für Ähnliches interessieren wie ich. Nur so als Idee. Übrigens: Die ersten drei Punkte der Vorteile des Einloggens bei Wikipedia müsste eigentlich auch jede andere "Wissensplattform" bieten.

Handy-TV als anti-Gratiszeitung?

Also gut, mehrere Test geben Anlass zur Vermutung, dass Handy-TV in genau jenen Time-Slots am meisten Aufmerksamkeit bekommen könnte, in denen uns heute "20min" und "heute" absorbieren: morgens und abends beim Pendeln. Plus in der Mittagspause. Ist es vorstellbar, dass in zwei oder drei Jahren, wenn dvb-h-fähige Handys so verbreitet sind wie heute die Kamerahandys, ein grosser Teil jener Leute, die aktuell zu diesen Zeiten in Bus, Tram und Zug ein Gratisblatt (oder - fast schon exotisch - eine abonnierte Zeitung) lesen, gebannt, mit den Stöpseln in den Ohren, auf das Display ihres Mobiltelefons starren? Vorstellbar dünkt es mich schon. Heute könnten aber auch schon einige UMTS-Geräte Videos streamen (man denke an die 100 Sekunden News von SF). Warum nutzt bei diesen Gelegenheiten niemand sein Ding jetzt schon dafür? Weil es zu den "neuen Prime-Times" kein attraktives Programmangebot gibt? Weil's noch zu teuer ist? Vielleicht liegt's wirklich nur daran. Vielleicht wird das mit dvb-h anders, weil das relativ banales "old school" Broadcasting ist (wenn auch digital und in IP-Päklein verschickt), à la TV durch die Luft, und Bandbreite oder Connectivity dort keine Rolle spielen? Also, liebe "20min" und "heutes" dieser Welt: Fangt schon mal an Programmkonzepte zu entwickeln für diesen neuen Kanal. Sowohl 20min, als auch heute und cash sind ja schon heftig unterwegs in Sachen Video. Ganz fremd kann denen der Gedanke also nicht sein. Vielleicht bieten die ja dannzumal tatsächlich nächsten Frühling was an auf der dvb-h-Plattform.

Mittwoch, 25. Juli 2007

DVB-H-Testresultate von Swisscom

Just for the record und weil ich's grad davon hatte: Unten rechts auf dieser Seite beim Bakom gibt's ein paar Slides zu den Feldversuchen der Swisscom in Sachen DVB-H. Nicht mehr ganz taufrisch, aber vielleicht interessant. Was die "neuen Primetimes" für mobiles TV betrifft (Arbeitsweg morgens und abends plus Mittagspause), kam offenbar Swisscom zu ähnlichen Resultaten wie diese belgische Gruppierung, die ihre Überlegungen unlängst in Athen präsentierte (siehe Slide 8):

Von der BBC lernen, heisst siegen lernen!

Jedenfalls schrieb die NZZ am 10.11.2004, es existiere vom Radiodirektor die "Vorgabe, Radio DRS als 'kleine Schweizer BBC' zu positionieren". Das gilt wohl immer noch. Passend dazu bin ich beim namics-Blog über eine Präsentation des DRS-Vorbildes gestolpert, die dessen Selbstverständnis und Webstrategie pointiert zusammenfasst, entwickelt unter dem Titel BBC 2.0. Ob die "Radio 2.0" Gruppe im Haus u.a. daher ihren Namen hat? Hoffentlich kennen deren Mitglieder die BBC-Grundsätze. Und beherzigen sie beim geplanten Relaunch der DRS-Websites.

Als Punkt 1 les ich auf Slide 12 von der BBC:
1. Build web products that meet audience needs: anticipate needs not yet fully articulated by audiences, then meet them with products that set new standards.
Publikumsbedürfnisse antizipieren und mit standardssetzenden Webangeboten befriedigen? Sehr ambitioniert! Und die SRG? In der Strategie 2006-2010 steht zum Stichwort Multimedia:
Das Online-Angebot (Multimedia) wird als Mehrwert zu den bestehenden Programmangeboten weiter ausgebaut.
Das Web ist bei der SRG der kleine Bruder des On-Air-Broadcastings, heisst das wohl. Aber mx3 ist ganz und gar nicht auf dieser Linie, würd ich meinen. mx3 ist näher bei der BBC-Ambition. Ob noch mehr in die Richtung kommt in Zukunft? Seit März 2007 kennt das Haus immerhin ein "Nationales Netzwerk Multimedia". Was tut dieses?
Das Netzwerk erarbeitet Vorlagen und Empfehlungen für die Gremien der SRG SSR und übernimmt Mandate für nationale Multimediaproduktionen. Das Netzwerk setzt sich zusammen aus den Multimedia-Leitenden von SF, TSR, RTSI, RTR, SR DRS und RSR, dem Medienreferenten der Generaldirektion, je einem Direktionsmitglied von Swissinfo/SRI und Swiss TXT sowie einer Vertretung der Publisuisse SA.
Man scheint sich - zumindest organisatorisch - für Neues aufzustellen. On verra.

Amazon Webservices: 1, 2, viele Server

Angenommen Du hast DIE geniale Idee (z.B. die ;-))für ein noch nie dagewesenes Internetangebot, merkst aber, dass eine umfangreiche Infrastruktur nötig wäre für Entwicklung, Tests und produktiven Betrieb (und wenn das Ding zum Fliegen käme, müsste rasch - am besten jeweils der Last angepasst - mehr Leistung her!), dann könnte das Angebot von Amazon unter dem Obertitel "AWS" genau das Richtige sein. Die Firma bietet für minimale Einstiegskosten Server (Produktename: EC2) und Speicherplatz (Produktename: S3) "on demand" und "à discretion" in ihren Rechenzentren (plus einiges mehr). Direkt über Amazon ist die Sache nichts für technisch Unbegabte, aber via das Interface von RightScale hab sogar ich's geschafft, innert weniger Minuten einen virtuellen Server "bei Amazon im Keller" zu booten, mich per SSH einzuloggen und ihn danach wieder runterzufahren. Jürg Stuker von namics berichtet auf dem Firmenblog von vom Vortrag am Webtuesday, den Tristan Woerth am 26.6.06 gehalten hat, in dem's um AWS gegangen ist und der skizziert, was damit möglich ist - und wo die Fussangeln liegen. Das ist das Video davon:

Da wär übrigens noch der Bericht von einem Kurs, dessen Ziel es war, absolute Ruby on Rails Anfänger innert 10 Wochen sowas bauen zu lassen:
The project consisted of building a transactional dynamic web site in Ruby on Rails and running on Amazon's Elastic Compute Cloud (EC2). Each site had to hold more than 100'000 database records that could be searched and explored, have user accounts, and include some form of transaction, such as a shopping cart check-out. Each project then had to be deployed on multiple servers on EC2 and the groups had to use httperf to demonstrate that they could scale the performance of their site by running a front-end load balancer server, a database server, a memcached server, and up to 10 application servers.

Dienstag, 24. Juli 2007

DVB-H: the next big thing?

Am Freitag ist Einsendeschluss. Am nächsten Freitag muss, wer sich um eine schweizweite Konzession für "handy-TV" bewerben will, die ihn zum Aufbau eines ersten Teilnetzes bis vor die Euro'08 verpflichtet, sein Päckli auf die Post bringen. Die ComCom (Eidgenössische Kommunikationskommission) verlangt es so. Dabei geht's um eine Funkkonzession - im Gegensatz zu einer Programmkonzession (mehrere solche vergab das Bakom unlängst in Sachen DAB). Denn in den recht anforderungsreichen Unterlagen steht u.a.:
Die Konzessionärin bietet ihre Verbreitungsdienstleistungen gegenüber Radio- und TV-Veranstaltern oder Fernmeldediensteanbietern zu chancengleichen, angemessenen und nicht diskriminierenden Bedingungen an. Sie darf insbesondere nicht Firmen der eigenen Unternehmensgruppe bevorzugt behandeln.
Um wieviele Kanäle geht es da?
Abhängig von der gewählten Technologie können über eine Plattform mehr als 25 Programme ausgestrahlt werden.
Bis Ende September soll entschieden sein, wer das Netz aufbauen darf, das bis nächsten Frühling gleich dutzendweise neue TV-Kanäle in Formaten zwischen 176x144 und 400x224 Pixel (siehe hier, S.37 unten) verbreiten wird. Diese Fachpublikation schreibt zuunterst auf Seite 205 sogar:
One 8-MHz channel can deliver 30–50 video streaming services to the small screen terminals.
Damit scheint mir klar: Content! Content! Content! Wer auch immer das DVB-H-Netz aufbaut und betreibt, sei es Swisscom oder Sunrise oder sonst wer, braucht Content. In der Ausschreibung steht auf Seite 21 zur Programmpalette:
5.3.4 Beitrag zur Medienvielfalt
Das Kriterium der Medienvielfalt soll sicherstellen, dass neue, vielfältige und innovative Formate in die Angebotspalette aufgenommen und nicht nur bestehende, massenattraktive Programme weiterverbreitet werden. Favorisiert werden einerseits Inhalte, die eigens auf den TV-Konsum über das Handy ausgerichtet und damit auch geeignet sind, einen Beitrag zur Förderung der neuen Technologie zu leisten. Anderseits soll dem Konsumenten eine Programmpalette offeriert werden, welche informative, kulturelle, bildende Elemente ebenso aufweist wie unterhaltende. Ein thematisch breit gefächertes Angebot ist geeignet, den Kreis des Zielpublikums möglichst weit zu ziehen und sich nicht nur auf die Technologiebegeisterten zu konzentrieren. Bewertet wird in erster Linie die Innovation der Inhalte bzw. Beiträge und in zweiter Linie die thematische Breite.
Das Kriterium der Medienvielfalt wird mit 20% gewichtet.
Heisst das, die Bewerber für eine handy-TV-Netzkonzession müssen in ihrem Gesuch auch gleich Aussagen machen über die Programmpalette, die sie anbieten wollen? Etwas verwirrlich, nicht? Egal. Es sieht auf jeden Fall so aus, als ob sich da ein neues Tummelfeld für innovative Geister auftut. Einschlägige Studien versprechen bereits das Blaue vom Himmel herab. Wenn im Herbst tatsächlich diese Netzkonzession an z.B. Swisscom o.ä. geht, dann kommt auf die Euro'08 hin eine neue Generation von Handys auf den Markt. Und deren Bildschirme wollen dann gefüllt sein... Wer ist wohl alles in den Startlöchern mit Programmideen für neue helvetische TV-Kanäle, zugeschnitten auf eine mobile Kundschaft?
Urs Von Arx, Sektionschef Mobil- und Satellitenfunkdienste, ist die Kontaktperson beim Bakom in der DVB-H Sache. Ob er Anfang nächste Woche Auskunft geben darf darüber, wieviele Bewerbungen eingegangen sind?
Und was ist mit dem Streit DVB-H vs. DMB? Die EU, resp. ihre Kommissärin Viviane Reding ("commissioner for information society and media"), sprach sich grad unlängst erneut für DVB-H aus, was den Advokaten von DMB gar nicht gefallen hat. Ihnen schwimmen die Felle langsam davon. Südkorea als einziges DMB-Paradies der Welt reicht halt wirklich nicht. Da nützen auch DMB-Geschenke an den Papst wenig...

Montag, 23. Juli 2007

speech-to-text als Webservice!

Kann bitte mal jemand einen Dienst anbieten bei dem ich beliebigsprachige Multimediafiles hochladen kann und der mir daraus nahezu perfekte Texttranskripte macht, inklusive Timecode? Alles gibt's, bloss das nicht. Oder geht Googles neulich gestarteter Dienst "Goog411" in diese Richtung? Jedenfalls belegt das Angebot, dass man sich dort auch mit Spracherkennung / speechrecognition beschäftigt... Tim O'Reilly hatte es unlängst davon.

Montag, 16. Juli 2007

Gilt bei Koordinate X,Y die Sommerzeit?

Gar keine so leicht zu beantwortende Frage. Hannes hat mich auf zwei Sites hingewiesen, die sicher weiterhelfen können: geonames von Marc Wick aus St. Gallen und die EarthTools. Und dann gibt's noch diese Zusammenstellung von Infos zum Thema Zeitzonen. Warum das interessiet? Weil es innovative Webanwendungen gibt, bei denen es wichtig ist, genau zu wissen, welche Zeit am Ort des Users gilt. Mehr vielleicht bei anderer Gelegenheit...

Freitag, 6. Juli 2007

radiolab hat DAB-Konzession

Das DAB-Konzept mit dem Arbeitstitel "Radiolab", ausgearbeitet von den Mitgliedern des Vereins Radiolab, dem ich angehöre, eingereicht am 31.10.2006, ergänzt per 31.12.2006, hat gestern grünes Licht erhalten vom zuständigen Departement Leuenberger. Das ist erst mal ein Grund, die Korken knallen zu lassen. Denn bis hierhin war's doch ein rechtes Stück Weg. Wir dürfen uns durchaus auf die Schultern klopfen. Die Idee war und ist gut. Der Ansatz hat grosses Potential. Im Vergleich zu den Mitbewerbern - den konzessionierten, wie den abgelehnten - steht das Konzept Radiolab, was Innovativität und Originalität angeht, sehr gut da.
Seit wir das Gesuch im letzten Herbst eingereicht haben, ist die Zeit aber nicht stehen geblieben. Unter anderem erschien auf der Traktandenliste, den Übergang anzudenken von einer relativ losen Vereinigung Gleichgesinnter zu einer Organisation, die ein 24-Stunden Programm aufbauen soll. Unsere intensiven Diskussionen führten schliesslich dazu, dass das DAB-Projekt sich abgenabelt hat vom Verein.
Thomas Gilgen und Georg Hasler sitzen nun am Steuer des Radioprojektes. Sie tun dies im Auftrag der eigentlichen Konzessionsnehmerin, welche eine AG ist, die sich in Gründung befindet und deren Name heute noch nicht feststeht. Diese AG wird zu 100 Prozent im Besitz der Stiftung "Levedo" sein.
Der Verein - das sind Melina Roshard, Paolo Domeniconi, Dominik Born und ich - wird weiter - soweit unsere übrigen beruflichen Engagements dies zulassen - das tun, was er erwiesenermassen gut kann: Ideen entwickeln. Verein Radiolab und DAB-Radioprojekt bleiben sich freundschaftlich verbunden, sind aber ansonsten zwei völlig getrennte Einheiten. Das eine ist die in alle Richtungen offene Ideenküche, das andere ist das organisatorisch und inhaltlich im Laufe der kommenden Wochen und Monate immer klarere Konturen gewinnende Radio (sein definitiver Name steht noch nicht fest). Ich wünsche viel Erfolg!

Mittwoch, 27. Juni 2007

DVB-H / DVB-T vs. DMB / DAB? Nicht mehr!

Mindestens von Gigabyte gibt es offenbar ein Handy, das alle gängigen Standards beherrscht: DVB-H, DVB-T, DAB, DMB und auch WLAN: das gsmart t600 (Bedienungsanleitung). Falls dieses - oder ein ähnliches - je auf den Markt kommt in Europa, ist der Normenstreit auf dieser Ebene wenigstens kein Thema mehr. Erste Reviews klingen ansprechend. Dass es irgendwann auch DAB+ können wird, darf wohl angenommen werden.

Dienstag, 12. Juni 2007

OpenBSD 4.1 Firewall installiert

Erst die Boot-CD geholt und gebrannt. Dann zweite Netzwerkkarte installiert. Mit CD gebootet und Basics installiert. Netzwerk: Was externes IF wird, auf DHCP, das interne vorerst auf 10.0.0.5 gesetzt. Bei der Frage nach der Location der install sets "ftp" angegeben, dann "mirror.switch.ch" dann "pub/OpenBSD/4.1/i386/". game41.tgz deselektiert. Weiter ohne Probleme, dann reboot. Von alter Firewall pf.conf geholt, auf neuer sysctl.conf angeglichen (paket forwarding erlauben), dhcpd.conf konfiguriert für lokalen DHCP-Server, in rc.conf ftpproxy aktiviert. Vor reboot in "hostname.dc0" 10.0.0.5 geändert auf 192.168.1.254. Runterfahren, Netzwerkstecker bei alter Firewall raus, bei neuer rein, neue hochfahren. C'est tout!

Mittwoch, 6. Juni 2007

Verwirrung um Handy-TV

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat gestern angekündigt, dass sie im Herbst 2007 eine landesweite Konzession für Handy-TV vergeben will. Soweit so gut. Sie schreibt allerdings in ihrem Communiqué:
Die Ausschreibung enthält keine Vorgaben betreffend den zu verwendenden Standard. Da der DVB-H-Standard die effizienteste Nutzung der verfügbaren Frequenzen ermöglicht, empfiehlt die ComCom jedoch den Einsatz von DVB-H.
Das bedeutet, es können sich beide "Lager" bewerben: Die DAB/DMB-Fraktion und jene, die eher auf DVB-H setzen. Damit scheint DVB-H in der Schweiz eine Nasenlänge voraus zu sein, denn für DAB/DMB steht die Ausschreibung der Netzkonzession noch aus - die Programmkonzessionen allerdings werden in den nächsten Wochen vergeben. Wenn nun also im Herbst Handy-TV auf DVB-H konzessioniert wird und die Telcos auf die EM'08 hin Handys auf den Markt bringen mit diesem Standard, dann hat DAB/DMB einen äusserst schweren Stand. Unter der Voraussetzung, dass wir das Handy als Türöffner sehen für einen neuen Broadcast-Vektor. Denn wenn die Handys DVB-H können, werden sie wohl vorerst kein DAB/DMB verstehen. Und die DAB/DMB-Fraktion muss sich sehr gut überlegen, wie sie ihr Publikum gewinnen will. Jedenfalls hat sie dann ein ganz grosses 2 auf dem Rücken.
Wenn andererseits ein Handy-TV-Konzept im Herbst zum Handkuss der ComCom kommt, das auf DMB - also DAB - basiert, dann werden DMB-fähige Handys auf den Markt kommen, die - quasi en passant - auch noch DAB-Radio dekodieren können. Das wär der Durchbruch für diese Verbreitungstechnologie in der Schweiz. Die Lage bleibt spannend!

Mittwoch, 30. Mai 2007

DAB-Konzessionen im Juli

Zunächst hiess es, es würde Ende Juni. Am 29.4. dann stand in der NZZ am Sonntag:
Laut Daniel Köhler, Medienjurist beim Bakom, dürfte das Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) die Konzessionen voraussichtlich im Herbst erteilen.
Gestern im Bakom nachgefragt, dabei rausgefunden, dass Köhler seit weingen Tagen nicht mehr dort arbeitet und:
Die Konzessionen werden voraussichtlich im Juli 2007 erteilt.
Tja, mal schauen, ob dieser Termin zutrifft.

Dienstag, 22. Mai 2007

Annik Rubens podcastet für SWR2

(Vielleicht gibt's das schon lange, aber ich hab's erst jetzt grad entdeckt:) Das nenn ich eine clevere, fast schon virale Onlinestrategie: SWR2 hat sich Annik Rubens an Bord geholt. Sie hört sich wöchentlich durch's Programm und stellt ihre Tipps in einem Podcast zusammen. Wenn jetzt dessen Feed-URL noch funktionieren tät, wär alles perfekt.

Montag, 21. Mai 2007

Woher hast Du Deine News?

Das fragte mich heute ein Freund. Tja nu, halt vor allem von anderen Blogs. Welche es sind, die ich - teils regelmässig, teils selten - lese, ist meiner Blogroll bei Bloglines zu entnehmen. Sonst ist da kein weiteres Geheimnis dahinter.

Dienstag, 15. Mai 2007

DAB-Konzessionen kommen später

Aus dem Umfeld des DAB-Konsortiums war zu vernehmen, dass sich die Vergabe der 8 neuen DAB-Konzessionen in der Schweiz durch das Bakom verzögert. Hatte es ursprünglich geheissen, die Briefe gingen Ende Mai raus, soll es nun angeblich Ende Juni werden. Nun denn. Muss ja kein Schaden sein...