Die Ausschreibung enthält keine Vorgaben betreffend den zu verwendenden Standard. Da der DVB-H-Standard die effizienteste Nutzung der verfügbaren Frequenzen ermöglicht, empfiehlt die ComCom jedoch den Einsatz von DVB-H.Das bedeutet, es können sich beide "Lager" bewerben: Die DAB/DMB-Fraktion und jene, die eher auf DVB-H setzen. Damit scheint DVB-H in der Schweiz eine Nasenlänge voraus zu sein, denn für DAB/DMB steht die Ausschreibung der Netzkonzession noch aus - die Programmkonzessionen allerdings werden in den nächsten Wochen vergeben. Wenn nun also im Herbst Handy-TV auf DVB-H konzessioniert wird und die Telcos auf die EM'08 hin Handys auf den Markt bringen mit diesem Standard, dann hat DAB/DMB einen äusserst schweren Stand. Unter der Voraussetzung, dass wir das Handy als Türöffner sehen für einen neuen Broadcast-Vektor. Denn wenn die Handys DVB-H können, werden sie wohl vorerst kein DAB/DMB verstehen. Und die DAB/DMB-Fraktion muss sich sehr gut überlegen, wie sie ihr Publikum gewinnen will. Jedenfalls hat sie dann ein ganz grosses 2 auf dem Rücken.
Wenn andererseits ein Handy-TV-Konzept im Herbst zum Handkuss der ComCom kommt, das auf DMB - also DAB - basiert, dann werden DMB-fähige Handys auf den Markt kommen, die - quasi en passant - auch noch DAB-Radio dekodieren können. Das wär der Durchbruch für diese Verbreitungstechnologie in der Schweiz. Die Lage bleibt spannend!
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