NZZ: "Die Firma Roche steht unter Beschuss. Sie halte wichtige Daten aus Studien zurück, welche die Wirksamkeit von Tamiflu belegen sollen, schreiben Forscher der Cochrane-Vereinigung im «British Medical Journal» («BMJ»). (...) Als der britische Privatsender Channel 4 [siehe Video weiter unten] in Zusammenarbeit mit den Cochrane-Forschern bei Roche Einblick in die Daten verlangte, wurde ihnen mitgeteilt, dass dies nur gehe, wenn sie eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterschreiben würden. Für die Forscher waren die gestellten Konditionen aber inakzeptabel, wie sie schreiben. Deshalb schlossen sie die fraglichen Datensätze in der neuen Analyse aus. Anhand der restlichen Daten konnten sie eine Reduktion der grippebedingten Komplikationen wie etwa Lungenentzündungen bei gesunden Menschen nicht mehr feststellen. Dies führten sie auf einen Mangel an verlässlichen Daten zurück. (...) Die Regierungen hätten sich bei der Anschaffung der Medikamente auf falsche Annahmen verlassen, schreiben Godlee und Clarke. Roche widerspricht dem. Die Firma sei von der Qualität ihrer Daten überzeugt, sagt die Mediensprecherin Martina Rupp. (...) In Reaktion auf die Untersuchungen hat Roche aber angekündigt, einen Passwort-geschützten Zugang zu den fraglichen Daten einzurichten. Es wird sich zeigen, ob dies ihre Rehabilitierung erlaubt."
Die Woche zuvor debattierten im BMJ bereits zwei Fachleute über den Umgang mit firmengesponserten klinischen Studien und ihren Daten.
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