Montag, 6. Juli 2009

Haben Nitrosamine etwas mit Alzheimer, Parkinson und Diabetes zu tun?

Die Aerztin Suzanne de la Monte postuliert anhand statistischer Daten einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Nitrat in der Landwirtschaft und Nitrit als Konservierungsmittel (Nitritpökelsalz) für u.a. Fleischprodukte und der wachsenden Zahl von Alzheimer-, Parkinson- und Diabetesfällen:
Led by Suzanne de la Monte, MD, MPH, of Rhode Island Hospital, researchers studied the trends in mortality rates due to diseases that are associated with aging, such as diabetes, Alzheimer's, Parkinson's, diabetes and cerebrovascular disease, as well as HIV. They found strong parallels between age adjusted increases in death rate from Alzheimer's, Parkinson's, and diabetes and the progressive increases in human exposure to nitrates, nitrites and nitrosamines through processed and preserved foods as well as fertilizers. Other diseases including HIV-AIDS, cerebrovascular disease, and leukemia did not exhibit those trends. De la Monte and the authors propose that the increase in exposure plays a critical role in the cause, development and effects of the pandemic of these insulin-resistant diseases.
De la Monte, who is also a professor of pathology and lab medicine at The Warren Alpert Medical School of Brown University, says, "We have become a 'nitrosamine generation.' In essence, we have moved to a diet that is rich in amines and nitrates, which lead to increased nitrosamine production. We receive increased exposure through the abundant use of nitrate-containing fertilizers for agriculture." She continues, "Not only do we consume them in processed foods, but they get into our food supply by leeching from the soil and contaminating water supplies used for crop irrigation, food processing and drinking."

Ihr Artikel (das ist der Medientext dazu) erschien in der Zeitschrift Journal of Alzheimer's disease. De la Monte betrachtete die Anzahl Todesfälle einiger Krankheiten, die mit Altern in Verbindung gebracht werden: Alzheimer, Parkinson, Diabetes, Hirnschlag und HIV. Alzheimer, Parkinson und Diabetes zeigten offenbar Aufwärtstrends parallel zum wachsenden Einsatz von Nitrat und Nitrit (was zu mehr Nitrosaminen führt). Die Zahl der Fälle von HIV, Hirnschlag und Leukämie folgen diesen Kurven nicht. Daraus leitet de la Monte ihr Postulat ab.
Zum Thema Krebs und gepökeltes Fleisch hat die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP eine eindeutige Meinung. Bei dieser Institution heisst es recht entschieden:
Der Verzehr gepökelter Fleischwaren wird oft als gesundheitliches Risiko angesehen, da sie Nitrit enthalten, welches unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. im sauren Milieu des Magens) mit Aminosäuren zu Krebs erregenden N-Nitrosaminen reagieren kann. Es gibt jedoch keine epidemiologischen Beweise, dass Nitrat und Nitrit die Karzinogenese im Menschen fördern.
Vielleicht hat De la Monte mit dem Hinweis auf die Korrelation zwischen Nitrat/Nitrit Einsatz und Alzheimer, Parkinson und Diabetes einen Zusammenhang entdeckt, an den bisher noch gar niemand dachte. Aber wie immer gilt natürlich auch hierzulande: Korrelation hesst nicht zwingend Kausalität.

UPDATE / ADDENDUM: Das US National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) investiert gut 21 Millionen $ in die Suche nach Umweltfaktoren, die bei Parkinson eine Rolle spielen.

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