Donnerstag, 2. Juli 2009

Gilles-Eric Séralini: Herbizide à la Roundup sind krebserregend, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend und endokrine Disruptoren

Gestern Mittwoch, wie angekündigt, Gilles-Eric Seralini am Telefon befragt zu seinem Paper darüber, was Glyphosat Formulierungen wie Roundup mit menschlichen Zellen anrichten (Audio folgt in den nächsten Tagen). Der Corporate Blog von Monsanto verweist auf ein offizielles Firmenstatement dazu und fährt schwerstes Geschütz auf dagegen:
In my mind, Seralini’s data are worthless and irrelevant for safety assessment at best. At best, the data are misleading to those who have not sorted through the politics and emotion to get to the science, or do not have the scientific background to do so.
Einen kritischen Blick auf den Agrogiganten Monsanto wirft der Dokumentarfilm "The world according to Monsanto". Bin gespannt, ob und wie sich das neue "Zentrum für angewandte Humantoxikologie" zu dem Paper äussern wird. Habe dort per E-Mail um eine Stellungnahme gebeten, denn immerhin sind glyphosatbasierte Herbizide auch hierzulande weit verbreitet.
Der Agromulti muss seine PR-Leute (u.a. die Social Media Spezialistin?) schon bald wieder auf die Piste schicken, denn Seralini legte vor wenigen Tagen nach in "Toxicology"mit einem Artikel über den störenden Einfluss schon nur kleinster Mengen (0,5 ppm) glyphosatbasierter Herbizide auf die Wirkungsmechanismen von Hormonen (Communiqué von criigen dazu). Das macht diese Produkte in seinen Augen zu Kandidaten für den Status als endokrine Disruptoren:
Glyphosate-based herbicides provoke DNA damages, endocrine disruption in vitro, and CMR effects in vivo.
Im Interview fordert Séralini Monsanto zu vollster Transparenz und Ehrlichkeit auf, sonst könnte es den Firmenverantwortlichen eines Tages gehen wie Maddoff: 150 Jahre Gefängnis für den angerichteten Schaden.
Mehr demnächst.

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