Sonntag, 7. November 2010

European Thermal Paper Association beantwortet Nachfragen

Die ETPA beantwortete vergangene Woche meine Nachfragen mit diesem Schreiben:
Sehr geehrter Herr Tschudin,

zunächst einmal möchten wir feststellen, dass wir weder Hersteller von Bisphenol A sind, noch haben wir für diesen Stoff eigene Untersuchungen durchführen lassen. Wir müssen uns als Nutzer der Chemikalie auf wissenschaftliche Testergebnisse verlassen, die von den unterschiedlichsten Institutionen veranlasst bzw. durchführt wurden. So erklärt es sich, dass wir die der für uns zuständigen Gesundheitsbehörde BfR (Bundesministerium für Risikobewertung) bzw. der europäischen Behörde EFSA gegebenen Erklärungen über den Stoff Bisphenol A selbstverständlich nutzen, um die Sicherheit eines Bisphenol A enthaltenden Thermopapiers zu demonstrieren.

Hinsichtlich des Datums „Complete Risk Assessment in our Document (Feb 2010)“ haben Sie Recht, wenn Sie anmerken, dass die maßgeblichen Untersuchungen in 2003 bzw. 2008 durchgeführt wurden. Das Dokument wurde aber erst im Februar 2010 in dieser Form veröffentlicht. Wir haben uns jetzt auf das Erscheinungsdatum bezogen. Wir denken, dass dies in der Sache nun wirklich keinen Unterschied macht.

Zum Hintergrund der Bewertung im European Risk Assessment wissen wir, dass seinerzeit schon Migrationsuntersuchungen durchgeführt wurden, die vernachlässigbare Mengen im Übergang von Bisphenol A aus Thermopapieren festgestellt haben. Demzufolge kam seinerzeit schon die britische Umweltbehörde zu dem Schluß, dass hier keinerlei Gefahr im Verzug ist.

Unser Bezug auf die „Universität Zürich“ mag möglicherweise etwas irreführend sein, weil wir davon ausgegangen sind, dass die Uni selbst die Untersuchungen durchgeführt hat. Es handelt sich aber offenbar um den Kommentar zu Untersuchungen der Universität Lyon (“Cutaneous Penetration of Bisphenol A in Pig Skin“ Kaddar et al.). Auch dieser vielleicht nicht hundertprozentige Bezug zu der eigentlichen Quelle ändert den Sachverhalt nicht. Bitte bedenken Sie, dass unser Statement für einen Leserkreis verfasst ist, der nicht unbedingt über die hier notwendige Fachkenntnis verfügt, eine wissenschaftliche Abhandlung zu lesen und zu verstehen. Wir denken, dass es legitim ist, sich hier dem leichter verständlichen Kommentar von Wissenschaftlern – in dem Fall der Universität Zürich – zu bedienen.

Hinsichtlich des Kommentars des Umweltministers Norbert Röttgen in der Sendung „Markt“ des westdeutschen Fernsehens sind wir der Überzeugung, dass Norbert Röttgen genau das getan hat, was man tun muß, um einen seriösen, fundierten Kommentar zur Situation Bisphenol A abzugeben: Er hat sich auf die Fakten bezogen und hat sich nicht an den Spekulationen beteiligt, die leider von einem Mitarbeiter seines Amtes in der Vergangenheit schon mehrfach geäußert wurden.

Abschließend können wir Ihnen versichern, dass die europäische Themopapierindustrie, die bereits in 1995 gegenüber dem deutschen Umweltbundesamt eine Selbstverpflichtung hinsichtlich des Einsatzes von Chemikalien eingegangen ist, keine Stoffe einsetzt oder einsetzen würde, bei denen ein gesundheitsschädlicher Effekt nachgewiesen wäre.

ETPA - European Thermal Paper Association
Meine Fragezeichen bleiben.

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